Der Schamanismus ist eine der ältesten Heilungsmethoden der Menschheit. Der ursprüngliche Begriff „Schamane/Schamanin“ bedeutet soviel wie „Wissende“. Schamanen und Schamaninnen waren früher gleichzeitig Arzt und Heiler und auch zuständig dafür, das Gleichgewicht zwischen Natur und der menschlichen Gemeinschaft aufrecht zu erhalten. Für unsere spirituelle Entwicklung in Europa waren und sind indigene Schamanen sehr wichtig, weil sie uns die Erinnerung an unsere eigenen spirituellen Wurzeln wieder gebracht haben und uns viel gelehrt haben. Durch bekannte Vertreter der nordamerikanischen Indianer wie zum Beispiel Archie Fire Lame Deer oder Sunbear, sind die Schwitzhüttenzeremonien und die Medizinradarbeit in Europa wieder bekannt geworden. Dabei ist es allerdings wichtig zu erkennen, dass wir einen eigenen Schamanismus haben an dem Ort wo wir leben.
Der Ausdruck des Schamanismus in der NEUEN ZEIT hat sich sehr verändert.
Im Schamanismus spielt der Weltenbaum eine große Rolle. Er ist ein altes Symbol der kosmischen Ordnung. Als Weltenachse steht er im Zentrum der Welt. Seine Wurzeln reichen tief in die Erde und seine Zweige berühren den Himmel. Somit verbindet er die drei Ebenen „Himmel, Erde und Untere Welt“ Die Verbindung mit dem Weltenbaum führt dich zurück bis zum Beginn der Schöpfung. Er stellt die Verbindung her zwischen der realen Welt mit der Welt im Urzustand, die noch nicht vom Himmel getrennt war. Über den Weltenbaum nimmt der Schamane/die Schamanin mit dem Schöpfungszentrum Verbindung auf und kann von dort einen Flug in die Reiche der Geisterwelt und zu den Göttern antreten. In manchen Kulturen wird diese Verbindung zwischen den Welten durch einen Fluss gekennzeichnet. Der Schamane/die Schamanin fährt bei seiner Seelenreise symbolisch in einem Boot über diesen Fluss in die Geisterwelt.
Es gibt ein paar Aspekte die für mich einen wesentlichen Unterschied machen zu anderen spirituellen Weltbildern:
Keine andere spirituelle Praxis oder Religion bietet eine so umfassende spirituelle Ökologie wie der Schamanismus. Es gibt keine Trennung zwischen heilig und alltäglich. Alle Handlungen sind spirituell. Viele schamanische Praktiken tauchen in verschiedenen Kulturen auf, obwohl diese niemals Kontakt zueinander hatten. Darum ist der Schamanismus kulturübergreifend und religionsunabhängig. Du kannst glauben an wenn oder was du willst – es steht dem schamanischen Weltbild nicht im Weg.
Richtiger verstandener Schamanismus ist gelebte Spiritualität und damit bodenständig und alltagstauglich!
Im Schamanismus hat jede Krankheit ihren Ursprung auf der Ebene des Spirits und hier beginnt Heilung. Egal wie sich ein Symptom auf der physischen, psychischen oder emotionalen Ebene manifestiert: Die Ursache sitzt immer im Spirituellen. Das ist die grundlegende Perspektive. Und auf der Ebene des Spirits sitzt die Quelle der Heilung. Von hier aus wird der Heilungsimpuls eingeleitet.
Das schamanische Weltbild spiegelt immer die Abläufe der Natur wieder.
In der Natur findet ein immer wiederkehrender Wandel von Aktivität und Entspannung, von Produktivität und Regeneration, von Wachstum und Stagnation statt. Ein Igel oder ein Bär käme niemals auf die Idee den Spätherbst als ein Zeichen negativer wirtschaftlicher Entwicklung zu sehen, nur weil das Angebot gerade knapp wird. Er passt sich der Natur an und macht dasselbe wie sie: Winterschlaf. Wenn in der Natur die Ressourcen knapp werden reduziert er seine Bedürfnisse, erholt sich und tankt neue Kraft, um im Frühjahr frisch und ausgeruht wieder am Leben teilzunehmen. Natürlich können wir nicht vom Herbst bis zum Frühjahr alles stehen und liegen lassen. Aber auch wir können uns wieder den natürlichen Rhythmen der Jahreszeiten anpassen. Dadurch würden Krankheiten wie Burn Out und Depressionen keine Rolle mehr spielen und wir wären nicht mehr Sklaven unserer materiellen Bedürfnisse.
Dieses sich wiederholende Auf und Ab ist ein natürlicher Zustand. Jede Phase birgt ihre eigene Kraft und Ressource in sich. So können wir von den Tieren und auch von den Pflanzen lernen, unsere Kraft und unsere Ressourcen intelligenter einzuteilen. Schamanisch lebende Menschen entwickeln wieder einen intensiven Bezug zur Natur und ihren Zyklen und lernen, dem stetigen Wandel zu vertrauen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Arbeit mit Ritualen und Zeremonien in freier Natur und das Anrufen und die Verbindung zu den Himmelsrichtungen, Krafttieren, geistigen Verbündeten und der nicht alltäglichen Wirklichkeit.
Diese Verbindungen mit dem ganzen Kosmos hilft dir als Mensch auf allen Ebenen heil und ganz zu sein und es auch zu bleiben!
Um das Schamanische Weltbild zu verstehen und tiefer zu begreifen musst du darin einzutauchen. Nur im Erleben erschließt sich dir sein wahres Gesicht.